Friendship Force Cottbus - unser Besuch in Riga vom 29.06. bis 06.07.2013

Anreise und Beginn
Die Anreise unserer Mitglieder nach Riga erfolgte individuell. So wurden die vielfältigen
Möglichkeiten, wie Flug, Schiff und Auto genutzt. Unser erster gemeinsamer Treffpunkt war Sonntag,
der 30.06.2013 in Riga.

Eberhard und ich entschieden uns, nach langen hin und her, für die Variante mit dem Auto. Das bedeutete für uns, ca. 1.300 Kilometer durch 3 Länder zurücklegen. Dank des Internets und dem ADAC war die Fahrstrecke leicht abzuchecken. Alle Vorbereitungen für das Auto waren getroffen und so starteten wir am Freitag um 7.30 Uhr unsere Reise in Richtung Osten. Unser Ziel war der erste größere Ort und auf halber Strecke in Litauen - Marijampole - ein Hotel an der Autobahn.
Die Fahrt lief gut ohne Zwischenfälle und wir sahen Landschaft ohne Ende. Es wechselten sich auf die ersten hunderte Kilometer Felder, Wälder, ab und zu ein kleinerer Ort und wieder Felder, Wälder und vereinzelte Gehöfte ab -ob in Polen oder in Litauen.

Friendship Force Cottbus - unser Besuch in Riga vom 29.06. bis 06.07.2013

Etwa 35 Kilometer vor unserem Zwischenstopp doch noch ein kleiner ungewollter Halt. Ein LKW ist in den Straßengraben gefahren und musste herausgezogen werden. Nach 14 Stunden Fahrt etwas müde im Hotel angekommen, genossen wir noch ein kühles Bier an der Hotelbar und sind müde ins Bett gefallen.

Ausgeruht und nach einem leider nur mageren Frühstück ging die Reise weiter durch Litauen nach Latvia. Und wieder nur Felder, Wälder und in noch weiteren Abständen mal ein Gehöft oder ein kleines Dorf. Nicht umsonst sollte es die Kornkammer von Deutschland werden. Etwas abwechslungsreicher haben wir uns die Fahrt dann doch vorgestellt.

Allerdings gab es doch noch eine schöne Abwechslung. Vom Auto aus sahen wir eine kleine „Kaninchenstadt“. Ein Bauer hat für seine Kaninchen kleine Häuser und eine Kirche gebaut.

 

In Riga am Nachmittag angekommen gönnten wir uns in einem großen Einkaufszentrum ein Eis und Kaffee. Gestärkt und mit Neugier auf unsere Familie ging es in Richtung Saulkrasti auf die letzten 50 Kilometer.

 

Unsere Familie wohnt etwa 50 Kilometer nördlich von Riga entfernt. Mit einem kleinen Umweg und falscher Adresse sind wir ganz herzlich von Sigita, Ivars und Kinder empfangen worden.

 

Wir bezogen unser Zimmer und anschließend wurde gegrillt, alles war schon vorbereitet und wir kamen uns langsam näher und erzählten in Englisch von uns. Am Abend fuhren wir noch zum Strand, genossen die Abendsonne und wir wurden zu einer typischen lettischen Süßspeise (zerkrümeltes dunkles Brot) gemischt mit Eis eingeladen.

 

Wir freuten uns auf die gemeinsame Woche und waren gespannt, was uns alles erwartet.

Cordula & Eberhard

Bericht über den 3. Juli 2013

Ich darf über einen sehr schönen Tag einer insgesamt wunderbaren Woche berichten. Wir begannen mit der Besichtigung der Waldorfschule in Adazi. Es gibt in ganz Lettland nur zwei Waldorf-schulen, eine in Riga und eine in Adazi. Nur letztere geht bis zum Abitur. Sie sind dabei, sich zu vergrößern, denn die Nachfrage ist groß.

 

Der Sohn meiner Gastgeberin hat die Schule besucht und schwärmt heute noch davon.

 

Weiter ging es dann zur Farm von Ingrida und Juris Gierkens. Ich kann und will nicht alle Details aufführen, die wir von den charmanten Töchtern der Besitzer bei der Führung erfuhren, nur ein paar Fakten:

- Sie haben 1.000 ha Land (erworben 2004)
- 500 Milchkühe,
- 500 Kälber,
- Milchproduktion mit ca. 12.000 Liter pro Tag
- Beschäftigte: im Sommer 18, im Winter 12 Leute

Ein zweites Standbein der Farm ist die Biogas-Produktion (z.T. aus Mist der Kühe, zum Teil aus Grünzeug). Das dritte Standbein der Farm ist eine Trockenanlage für Holz, dem 80% Wasser entzogen wird, bevor es („handlich“
verpackt) weitergeliefert wird zu verschiedenen Verwendungszwecken.

 


Sehr beeindruckt hat mich, wie dieser große Familienbetrieb organisiert ist.
Die beiden Töchter und der Sohn sind mit ihren Partnern jeweils verantwortlich für einen der Geschäftsbereiche. Vater Juris ist als Tierarzt wichtig und Mutter Ingrida für die Buchführung. Aber- wenn es wichtige Entscheidungen gibt, setzen sich alle zusammen – und ohne Papa geht nichts, meinte eine der Töchter.

Nach einer Stärkung – die Letten nannten es immer Lunch – für mich ist Suppe, Hauptgang und Nachtisch eher Dinner – haben wir noch den wunderschönen Garten einer Freundin von Ingrida besichtigt und uns dann im Garten von Ingrida und Juris von allen Eindrücken erholt und uns mit Kaffee oder Bier entspannt, bevor es zum Konzert nach Riga ging.

 

In der Riga Arena fand statt: „Vocal symphony concert“
Es waren 4 Orchester (ca. 300 Musiker) und 23 Chöre (ca. 900 Sänger), die uns einen unvergesslichen Abend bereiteten. Wer nicht schon zu Anfang ergriffen war, als die Lettische Nationalhymne von weit mehr als 1.000 Sängern (mit Zuschauer) gesungen wurde, der war es sicher am Ende nach dem „Gefangenen Chor“ von Nabuco und dem bekannten Chor aus Wagners Tannhäuser.

Für mich war das Konzert der Höhepunkt des Tages – wenn nicht der ganzen sehr schönen und interessanten Woche in Riga.

Edit

Bericht über den 4. Juli 2013

Vierter Tag und es war wieder Freundlichkeit pur. Die beiden Hunde begrüßten uns und freuten sich schon auf das Frühstück mit uns, denn es war alles von „unserer“ Ingrida vorbereitet. Heute nach vier anstrengenden Tagen in Riga war Entspannung angesagt. Wir fuhren mit einem alten klapprigen Kleinbus nach Jurmela, das ist ein Badeort an der Ostseeküste mit einem 32 km langen Sandstrand. Für die Rigaer das Ausflugsziel an den Wochenenden und für viele Letten der Standort für ihre Sommerhäuser. In Jurmela war nach einem kurzen Blick auf den Ostseestrand ein Spaziergang durch die Geschäfts- und Kneipenstraße angesagt.

Hier tranken wir in einem kleinen Cafe eine Erfrischung und danach sollte es dann an den Strand gehen.
Beim Bezahlen dann die große Überraschung Ingrida hatte bereits alles gezahlt. Einfach nur ein Präsent an uns.

Übrigens war richtiges Strandwetter angesagt, blauer Himmel, kein Wind und 29 °C. Der Sand war so heiß, dass die Fußsohlen brannten. Wir fanden aber ein halbschattiges Fleckchen zum Ausruhen. Mitten in den Dünen haben Ingrida und Laima das Picknick arrangiert.
Wir staunten nicht schlecht, was da aufgebaut wurde. Geräucherter Fisch, geräuchertes Hühnchen, Erdbeeren, frisch eingelegte Gurken, frische Gurken usw., usw. Und natürlich Getränke!

 

Schön, das Baden in der vorgelagerten Bucht. Wasser war sehr angenehm und es gab kaum einen, der nicht badete.

 

Ute versuchte sich auch als Marketenderin und brachte noch einige Reste unter die am Strand verweilenden Letten. Alles verteilt, aber „without money“. War ja auch gut so. Bei den anderen Resten versuchten wir es noch einmal mit essen, aber viel ging nicht mehr rein in die gefüllten Mägen.

Später Nachmittag dann Aufbruch nach Riga zu unserem zweitem zu Hause. Ingrida führte den Kleinbus mit sicherer Hand. Ihre Ortskenntnis war wieder überzeugend. Altes Auto und eine gute Fahrerin sind eine tolle Ergänzung für FFMitglieder.

Um 22:00 Uhr dann ins Daugavas Stadion, mal sehen ob es das Konzert von gestern toppen kann.
Ja, es geht!!
Wir sahen die Latvian Dance Grand Performance „In the Footsteps of Our Fathers“.

 

Das Tanzfest im Stadion war Suuuuuuuper. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Die Choreographie war nicht einfach zu verstehen, aber 1500 Tänzer in einem Bild zu vereinen war so gut gelungen, dass man Gänsehaut bekam, so emotional und schön. Insgesamt 15000 Tänzer haben diesen Abend gestaltet.

Meine Idee, in 5 Jahren treffen wir uns wieder in Riga !!
Die Clubmitglieder in Riga und die Stadt Riga verdienen unsere Freundschaft!!!
Heiner Kley